Kompensationsmaßnahmen als Baustein zur Gewässerrenaturierung im Emsgebiet
Im Juni 2007 wurde in Zusammenhang mit der Arbeit der Gebietskooperationen Leda-Jümme und Hase erstmals die Idee formuliert, auch die Möglichkeiten der Einbindung von Kompensationsmaßnahmen in Gewässerentwicklungskonzepte näher zu untersuchen. Bereits in den Jahren 2005 und 2006 waren diese Fragen im Rahmen des Pilotprojekts Löninger Mühlenbach intensiv diskutiert worden. Immer wieder war festgestellt worden, dass die an Gewässern zu erzielenden Aufwertungspotentiale verglichen mit anderen Kompensationsmöglichkeiten zu gering waren, um eine relevante Steuerungswirkung zu erzielen. Für Kompensationspflichtige war es im Regelfall günstiger, Maßnahmen auf landwirtschaftlichen Flächen durchzuführen. Diese Tendenz wurde jedoch sowohl durch Naturschutz- als auch Landwirtschaftsvertreter durchaus kritisch bewertet. Insofern wurde die Initiative der Gebietskooperation Leda-Jümme, eine vertiefende Studie zu diesen Fragen durchführen, auch von den Gebietskooperationen Hase und Untere Ems unterstützt. Im Juli 2008 wurde der Auftrag zur Durchführung der Studie erteilt. Gleichzeitig wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die den Fortgang der Untersuchungen begleitete. Der vorliegende Bericht bildet das Ergebnis der Arbeiten.
Renaturierter Abschnitt des Aper Tiefs an der Hengstforder Mühle (© R. Eckhoff, 16.07.2009)
Die Studie dient zunächst der Berichterstattung an die Mitglieder der beauftragenden Gebietskooperationen. Ferner sind die Arbeitsergebnisse so aufbereitet worden, dass sie für ein Fachpublikum im Bereich der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung von Interesse sein können. Als Zielgruppe kommen deshalb primär alle kompensationspflichtigen Institutionen (Kommunen, Fachbehörden, Unternehmen) sowie die zuständigen Naturschutzbehörden und Planungsbüros in Betracht. Die Studie bezieht sich wesentlich auf die konkreten landeskulturellen Bedingungen im Emsgebiet, die durch einen hohen Anteil erheblich veränderter Gewässer geprägt sind. Insofern sollten die Befunde stets vor diesem regionalen Hintergrund betrachtet werden. Die vorliegende Studie ist als Diskussionsbeitrag zu einer aktuellen Fragestellung zu werten. Entsprechend des bisherigen Arbeitsumfangs ist zunächst nur von einem Werkstattbericht auszugehen, der keine ungeprüfte Anwendung zuläßt. Konkrete Anwendungen der gewählten Faktoren und Vorschläge dürfen nur nach sorgfältiger fachlicher Prüfung und in der alleinigen Verantwortung der jeweiligen Planverfasser erfolgen.
Die Studie "Kompensationsmaßnahmen als Baustein zur Gewässerrenaturierung im Emsgebiet" können Sie hier herunterladen (pdf-Datei, ca. 3,16 MB).
Auftraggeber:
Gebietskooperationen Leda-Jümme, Hase und Untere Ems, vertreten durch den
Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und
Naturschutz (NLWKN) - Betriebsstelle Cloppenburg